Eine aktuelle Studie von prognos zur wirtschaftlichen und sozialen Lage von Soloselbstständigen in der Kultur- und Kreativwirtschaft zeigt, dass jede vierte betroffene Person 2022 weniger als 1.000 Euro netto im Monat verdiente.
Geringe Einkommen führen zu niedrigen Rentenerwartungen, der durchschnittliche monatliche Rentenversicherungsbeitrag liegt bei 148 Euro. Die Untersuchung von Prognos und dem Bundesverband Freie Darstellende Künste (BFDK) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sowie der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien basiert auf einer Befragung von 1.600 Soloselbstständigen sowie Daten des Mikrozensus und der Künstlersozialkasse (KSK).
Die Ergebnisse zeigen, dass 562.000 Menschen in Deutschland in dieser Branche arbeiten, darunter mindestens 40.000 hybrid Erwerbstätige. Das mittlere Jahreseinkommen bei Vollzeittätigkeit betrug 2023 rund 18.750 Euro. Mehr als 60 Prozent der Befragten haben mehrere Einkommensquellen, und nur ein Viertel bewertet die eigene wirtschaftliche Lage als gut oder sehr gut. Etwa 40 Prozent verfügen über keine Altersvorsorge.
Um die Situation zu verbessern, werden Maßnahmen wie Honorar-Mindeststandards, bessere Altersvorsorge, leichterer Zugang zur Arbeitslosenversicherung, Abbau geschlechtsspezifischer Ungleichheiten und Stärkung der Urheberrechte vorgeschlagen. Auch Angebote zur Berufsqualifizierung und wirtschaftlichen Weiterbildung sollen die Rahmenbedingungen stabilisieren. Die Studie liefert damit eine Grundlage für künftige politische Entscheidungen zur Unterstützung der Branche.