Ein Ensemble aus Bewegungschor, professionellen Performerinnen und weiteren Akteur*innen präsentieren mit Hall of Fame am 05. September eine Performance, Audio- und Video-Collagen sowie eine Fotoinstallation zu gesellschaftlichen und sozialen Themen rund um Gerechtigkeit.
Demokratie ist kein statisches System, sondern ein fortwährender Prozess – sie wird verhandelt, verändert, bedroht und verteidigt. Am Rande dieser Aushandlungen stehen oft Menschen, die übersehen und vergessen werden. Dem wollen die Akteur*innen entgegenwirken: Sie rollen den roten Teppich aus – ein Symbol für Ruhm, Exklusivität und Anerkennung – und transformieren ihn in neue, unerwartete Kontexte.
Der rote Teppich wird dabei nicht nur als physisches Objekt, sondern auch als metaphorische Bühne genutzt, die alltägliche Räume der Gesellschaft in neue, theatralische Erlebnisse verwandelt. Liegen auf dem Teppich wird zum Protest, Einrollen zum Schutzraum und das Schweben darüber spricht von Privilegien und Ignoranz. Er wird zum Symbol der Anerkennung, zum „Claim to Fame“ – einer Plattform, die eine Stimme verleiht und zur Teilnahme einlädt.
Dieses interdisziplinäre Tanz- und Video-Projekt erforscht und diskutiert soziale Utopien, fördert Solidarität und hinterfragt gesellschaftliche Narrative. Durch performative und multimediale Methoden regt das intergenerative Ensemble den Diskurs zu Themen wie sozialer Gerechtigkeit und Inklusion an und hinterfragt die Banalität des Alltags.
Das Projekt gliedert sich in mehrere Phasen: die Recherche, die künstlerische Umsetzung und eine abschließende Präsentation im .dott.werk. In der ersten Phase werden Erfahrungen und Perspektiven gesammelt sowie Mechanismen sozialer Ausgrenzung analysiert, um daraus ein künstlerisches Narrativ zu entwickeln.
In der zweiten Phase erscheint der rote Teppich an unerwarteten Orten – sowohl an Plätzen, die zum Verweilen einladen, als auch an allgemein zugänglichen Orten, an denen man sich sonst nur wenige Minuten aufhält und die im alltäglichen Leben als vollkommen banal gelten (Tankstellen, Bus- und U-Bahn-Haltestellen, Schrebergärten, industrielle Ruinen oder Wertstoffhöfe). Hier sind tanzbegeisterte Menschen im Alter von 16 bis 99 Jahren mit unterschiedlichen sozialen und kulturellen – mit und ohne Behinderung – eingeladen, aktiv mitzuwirken.
Nach Sichtung und Bearbeitung der dokumentierten Fotos und Videos werden die gewonnenen Erkenntnisse und Themen in Form von performativen Elementen, Audio und Video-Collagen sowie einer Fotoinstallation bei der Abschlusspräsentation Hall of Fame am 05. September im .dott.werk präsentiert.
Alle Besucher*innen sind auch hier herzlich dazu eingeladen, Teil der Inszenierung zu werden, um Themen wie Identität, Sichtbarkeit und soziale Zugehörigkeit erlebbar zu machen.
Akteur*innen
Regie: Swentja Krumscheidt • Performerinnen: Birgit Götz & Pia Alena Wagner • Fotografie & Medienkunst: Sören Meffert • Produktionsleitung: Stella Ahmeti • Assistenz: Johanna Menke • Öffentlichkeitsarbeit: Malwine Jursza
Daten
Abschlusspräsentation Hall of Fame: Freitag, 05. September 2025
ab 18:30 Uhr: Soft Arrival mit performativen Aktionen
ab 19:30 Uhr: Performance, Talk und Snacks (Eröffnung der Installationen)
Veranstaltungsort: .dott.werk, Düsseldorfer Straße 18, 44143 Dortmund