Vor 70 Jahren wurde die neu erbaute Westfallenhalle eröffnet: Am 02. Februar 1952. Seitdem war sie Austragungsort von mehr als 50 Europa-Meisterschaften und Bühne für bekannte Welt-Stars. Jährlich besuchen rund 800.000 Menschen die Events. Alleinige Gesellschafterin der Westfalenhallen GmbH ist die Stadt Dortmund.
Bereits kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges, in dem die ursprüngliche Westfalenhalle zerstört wurde, wurde der Neubau beschlossen. In weniger als zwei Jahren wurde die neue Westfalenhalle errichtet. Am 2. Februar 1952 wurde das von Dipl. Ing. Walter Höltje konstruierte Bauwerk durch den damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss eröffnet. Die außergewöhnliche Architektur erregte viel Aufmerksamkeit. Dem Kuppelbau verdanken die Besucher*innen eine besondere Akustik. Die Außenwand der Halle mit 4.000 Scheiben vollständig verglast, was einen Rundumblick aus allen vier Obergeschossen ermöglicht. Heute ist die Westfalenhalle denkmalgeschützt.
Die Stadt Dortmund ist alleinige Gesellschafterin der Westfalenhallen Unternehmensgruppe Dortmund GmbH. Die Westfalenhalle zählt zu den bekanntesten Event-Arenen in Europa. Bis zu 15.380 Menschen finden dort Platz, rund 800.000 Besucher*innen zieht sie jährlich an. Jedes Jahr betreut die Westfalenhalle GmbH rund 200 Veranstaltungen.
Konzert-Highlights mit weltbekannten Stars
Herausragend war 1967 das erste Rock-Konzert in der Westfalenhalle: Auf der Bühne standen die weltbekannten Rolling Stones. Reggae-Legende Bob Marley gab 1980 eines seiner letzten Konzerte in Dortmund. 1981 fand die Produktion von Pink Floyds “The Wall” mit 80.000 Gästen in der Westfalenhalle statt. 1988 spielte “Purple Rain”-Sänger Prince das größte Live-TV-Konzert aller Zeiten. Auch Show-Größen wie Peter Alexander, Karel Gott, Freddy Quinn, Roland Kaiser, Udo Jürgens oder Peter Maffay standen bereits auf der Dortmunder Bühne. Allein Maffay tritt seit 50 Jahren in der Westfalenhalle auf und stellte mit seinem Rockmärchen “Tabaluga” in 13 Vorstellungen mit über 110.000 Besucher*innen einen Rekord auf. Ihren Durchbruch schafften in der Westfalenhalle außerdem bekannte Künstler*innen wie die Kelly Family 1994, Marius Müller-Westernhagen 1984 und Chris De Burgh 1991.
Westfalenhalle schrieb Sport-Geschichte
Schon 1926 fand das erste Reitturnier in der alten Westfalenhalle statt und gehört mit dem heutigen Signal Iduna Cup noch immer fest in den Veranstaltungskalender. Auch der Boxsport fand in Dortmund früh sein Zuhause und feierte schon 1927 Schwergewichtsboxer Max Schmeling als neuen Europameister im Ring. 1995 schrieben Graciano Rocchigiani und Henry Maske in der Westfalenhalle in einem der größten Kämpfe deutsche Box-Geschichte. Ab den 1990er Jahren wurden die sportlichen Events noch facettenreicher: mit dem ADAC Supercross, der Deutschlandpremiere für das DFB Masters Finalturnier, der Fußball-WM mit der Deutschland-Premiere im Public Viewing, der ersten Doppelbegegnung der deutschen Herren- und Damen-Nationalmannschaft gegen Slowenien, einem Fan-Fest und nicht zuletzt auch mit der Weltpremiere im Trailrun.
“Die Liste unserer großen Sport-Events ist lang und stellt auch unsere ausgezeichnete Infrastruktur eindrucksvoll unter Beweis. So wurden beispielsweise 2012 anlässlich der Tischtennis WM, der größten Hallensportveranstaltung der Welt, in einer mobilen Küche täglich 3.000 Essen zubereitet. Alle Möglichkeiten nutzte die Westfalenhalle zuvor für die Fußball Weltmeisterschaft 2006. Hier sahen insgesamt ca. 220.000 Besucher*innen aus aller Welt alle Spiele per Public Viewing – begleitet von zwei Konzert-Highlights mit den Red Hot Chili Peppers und dem brasilianischen Superstar Ivete Sangalo”, so Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Unternehmensgruppe.
Festivals und Shows
Wie vielseitig die Westfalenhalle ist, zeigt sie auch bei diversen Show-Formaten, von Zauber- über Comedy-Shows bis hin zu jungen Rave-Festivals wie “Mayday”, “Syndicate” und “Exodus”. Noch im Eröffnungsjahr 1952 wurde erstmals die Erfolgsshow “Holiday on Ice” präsentiert.
Frischekur für die Westfalenhalle
Die Westfalenhalle soll noch attraktiver werden – insbesondere für große Sport-Veranstaltungen. Neue Ton-, Video- und Beleuchtungstechnik, ein umgestalteter Haupteingangs- und Backstage-Bereich sowie eine überarbeitete Ladenstraße – das sind die Pläne. 3,5 Millionen Euro will die Stadt Dortmund in die Renovierung stecken. So soll die Halle wieder wettbewerbsfähig werden. “Die Westfalenhalle hat einen tollen Gebäudebestand und vor allem einen unverwechselbaren Charme, den viele Künstler lieben. Um diese Tradition aufrechtzuerhalten, müssen wir in die Zukunft der Westfalenhalle investieren”, so Sabine Loos.