Deutscher Kulturrat dankt Kulturstaatsministerin Claudia Roth und mahnt weitere Unterstützungen an
Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt, dass im Beschluss der Regierungschefs und -chefinnen der Länder mit dem Bundeskanzler festgelegt wurde, dass auch der Kulturbereich unter die geplante Härtefallregelung fallen soll. Im Beschluss steht: „Über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) werden außerdem gezielte Hilfen für Kultureinrichtungen zur Verfügung gestellt.“
Für die Unterstützung von Kultureinrichtungen sind aus dem Gesamtpaket von 200 Milliarden Euro jetzt eine Milliarde Euro vorgesehen. Der Deutsche Kulturrat dankt Kulturstaatsministerin Claudia Roth für ihren energischen und erfolgreichen Einsatz in dieser Sache.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat gestern Abend gesagt: Es geht „um den Erhalt von Kulturangeboten, die Kulturveranstalter, von Kinos über die Theater und Konzerte, aber auch um die Einrichtungen wie Museen, die in ihren Haushalten keine Mittel zur Bewältigung der Krise haben. Ich sage aber auch: Jeder muss einen Beitrag leisten und für die Einrichtungen des Bundes gilt, dass diese mit gutem Beispiel voran gehen und 20% ihres Energieverbrauchs einsparen sollen.“
Der Deutsche Kulturrat erinnert Claudia Roth daran, dass die Kultureinrichtungen vielfach gar nicht in der Lage sind, den von ihr vorgegebenen Beitrag zur Energieeinsparung zu erbringen, da oft über Jahrzehnte die notwendige energetische Sanierung der Kulturorte versäumt wurde. Wir fordern deshalb, dass es zusätzlich zu dem jetzt beschlossenen Härtefonds für Kultureinrichtungen auch eine Investitionsförderung zur energetischen Sanierung von Kulturorten aufgelegt wird.
Darüber hinaus regt der Deutsche Kulturrat an, dass mit gezielten Maßnahmen der durch die Coronapandemie zurückgegangene Besuch von Kultureinrichtungen angeregt wird. Vorstellen können wir uns einen spezifischen Kulturscheck für Jugendliche und junge Erwachsene sowie beispielsweise eine bundesweit gültige Museumskarte.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Der Kulturbereich in seiner ganzen Breite braucht dringend Unterstützung, um die Energiekrise meistern zu können. Dabei müssen die verschiedenen Sektoren des Kulturbereiches in den Blick genommen werden. Insbesondere kleinere Kulturorte, die zentral für das kulturelle Leben in der Fläche und wichtige Auftraggeber für Künstlerinnen und Künstler sind, dürfen von den Hilfen nicht ausgeschlossen werden. Der Kampf der Kulturstaatsministerin mit dem Bundesfinanzminister war nicht einfach, deshalb ist die jetzt zur Verfügung stehende eine Milliarde Euro speziell für die Kultur als ein großer Erfolg zu bewerten, obwohl wir auf eine höhere Unterstützung gehofft hatten. Mit dem jetzigen Beschluss kann ein Härtefallfonds für Kultureinrichtungen trotzdem erfolgreich auf den Weg gebracht werden. Die Künstlerinnen und Künstler, die ebenso existenziell von der Energiekrise betroffen sind, werden keine unmittelbaren Nutznießer dieses Programmes sein. Deshalb ist es umso wichtiger, dass jetzt die Länder mit eigenen Unterstützungsprogrammen für die Solo-Selbstständigen im Kulturbereich diese schmerzhafte Lücke schließen. Wir werden uns bei der anstehenden Konkretisierung der Hilfsmaßnahmen jetzt dafür einsetzen, dass unbürokratische Verteilwege unter Einbeziehung des Sachverstandes der Kulturverbände gefunden werden.“