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09.10.2021
Jahr100Sommer: Hafenspecial
18:00 - 22:00 Uhr
Beim Jahr100Sommer wird seit August die Stadt mit insgesamt hundert multidisziplinären, künstlerisch-kreativen Interventionen bespielt.
Am Samstag, 09.10. findet ein Hafen-Special ab 18 Uhr mit Live-Musik und ab 20 Uhr Projektionen im öffentlichen Raum statt.
Hier das Programm:
- 18 Uhr: The Erwin Trio (Crossover / Jazz / Klassik) (Hört mal hier rein)
- 19 Uhr: Sloe Noon (Pop) (Hört mal hier rein)
Zu den Projektionen:
- Alexander Kersting – Dancing Ninja Leek
Animations- /Tanzfilm, Mixed media, Länge 1:40 Min.
Lokale Orte, die als sozialer Treffpunkt galten und während der Corona-bedingten Maßnahmen nicht physisch bespielbar waren, wurden für den Animationsfilm als Kulisse gewählt und durch eine animierte Tanzperformance mit Gemüse belebt. Online ansehen: https://stereokompost.de/portfolio/dancing-ninja-leek/ - Nicola Gördes + Stella Rossié
Nicola Gördes und Stella Rossié starteten im Jahr 2013 ihre künstlerische Zusammenarbeit und haben seitdem zahlreiche performative Arbeiten und acht gemeinsame Filme realisiert.
Zu dem im Rahmen des Jahr100Sommers gezeigten Film schreibt Merle Radtke:
YES GOODBYE (2017) erzählt die Geschichte einer Familie mit »ganz normalen« Problemen: Protagonist ist der 15-jährige Ronald, der seine Zeit vor allem damit verbringt Candy Crush zu spielen und mit seiner Freundin zu telefonieren. Während seine beiden Väter Ersteres nur belächeln, scheinen sie keine Ahnung zu haben, dass er eine Freundin hat: »Oh god, I’ve got the most annoying son in the world. Oh god, I swear he’s a weirdo. He’s just sitting out in the front garden playing Candy Crush. He’s fifteen years old, I was having sex with fourteen. Get a life.« Das Verhältnis der drei scheint geprägt von kleinen alltäglichen Differenzen und einem mangelnden Verständnis für den bzw. die anderen. Doch als einer von Ronalds Vätern aus Versehen sein Handy in einer Sushibar liegen lässt, kommt es im Leben der Familie zu einer dramatischen Wendung.
Eigentlich wollte Ronald seinen Vater nur anrufen, um ihm mitzuteilen, dass er zu Mittag etwas anderes als Sushi essen will, er konnte kaum ahnen, dass dieser Anruf entscheidende Auswirkungen auf sein weiteres Leben haben sollte, denn sein Foto erscheint auf dem Display des Smartphones seines Vaters. Einer der Angestellten erblickte es und hatte das Gefühl ihn zu kennen: Ist das nicht sein Sohn? Die Dinge nehmen ihren Lauf. Auf der Suche nach einer Antwort, geht der Angestellte dem Besitzer des Telefons nach. Am Haus von Familie Poole angekommen klingelt er schließlich. Ronald öffnet ihm. Es kommt zur Konfrontation:
»Ich bin dein Vater.«
»Aber ich dachte, du wärst mein Vater und du wärst mein Vater?«
»Maybe you’re adopted.«
Der Moment der Erkenntnis reißt die Familie aus ihrem Alltag. Überfordert plötzlich drei Väter zu haben und dem Gefühl jahrelange belogen worden zu sein, ergreift Ronald die Flucht und macht sich auf den Weg zu seiner Freundin nach England. Wie die Geschichte weitergeht bleibt offen. Der Rollkoffer, den Ronald über den Gehweg schleift, wird zum Symbol des Cliffhangers. Was wird aus Ronald, was aus seinen Vätern? Für YES GOODBYE haben Nicola Gördes und Stella Rossié sich für das Format des Pilotfilms entschieden, der in die Geschichte einer Serie einführt, die Protagonisten vorstellt und ein Netz möglicher Handlungsstränge entspinnt. - und 9 Videos von Akteur*innen des Künstler*innennetzwerks 24/X young artists
ÜBER Sloe Noon:
“Sloe Noon entstand Anfang 2020 in Brighton (UK) als Soloprojekt der Sängerin und Gitarristin Anna Olive. Zusammen mit Multi-Instrumentalist und Freund Dennis Mielke nahm sie im Lockdown ihre debut EP ‘Embassy Court’ in Eigenregie auf. So entwickelten sich die beiden gebürtigen Kieler*innen zu einer rockigen Dreampop band. Unerschrockene Ehrlichkeit verpackt in poetisch-wörtlichen Texten, klirrende & fuzzige Gitarren und eine klare Stimme verschmelzen zu einer Musik, die sowohl in das Schlafzimmer einlädt, wo sie kreiert wurde, als auch einen Ort von vollkommener Ungewissheit.”
ÜBER The Erwin Trio
2020 gegründete Erwin Trio vereint durch die vielfältigen Wurzeln seiner Musiker die verschiedene musikalische Einflüsse und Inspirationen. Hinter den Namen Miroslaw Tybora (Akkordeon), Eric Richards (Kontrabass) und Philipp Staege (Schlagzeug) verbergen sich drei Musiker aus drei Ländern – Polen, England und Deutschland, die sich gemeinsam in den musikalischen Kulturen des Swing, Jazz, den Chansons, Sinti und Roma Musik, sowie der Klassik zu Hause fühlen.