Julian Faulhaber

 

Julian Faulhaber (geb. 1975 in Würzburg, lebt in Berlin) hat nach mehreren Assistenztätigkeiten in Frankfurt am Main an der Fachhochschule Dortmund studiert (1999 – 2006) und dort auch gelehrt. Es folgten weitere Dozenturen an der Hochschule für Künste Bremen, der Frankfurter Akademie für Kommunikation und Design, der Hochschule für bildende Künste Hamburg sowie der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim. Faulhaber erhielt diverse Stipendien und Auszeichnungen und hatte Einzelausstellungen in Galerien in Frankfurt, Köln, Berlin, Hamburg, Rom, New York, Washington sowie in Institutionen wie zum Beispiel im Kunstverein Recklinghausen, im Kunsthaus Erfurt sowie in Goethe-Instituten Ungarn, Litauen und Hongkong. Werke von Julian Faulhaber befinden sich unter anderem in folgenden Sammlungen: DZ Bank Collection, Frankfurt am Main, DekaBank, Frankfurt am Main, UniCredit Bank AG, München, ING Bank Collection, Rotterdam, The Lumiere Brothers Center for Photography, Moskau, Metropolitan Museum of Art, New York, Harvard Art Museum, Boston, Princeton University Art Museum, Fitchburg Art Museum.

Zu Julian Faulhabers Fotobuch „Catalogue“:
Faulhabers „Catalogue“ umfasst mehrere Reihen, mit den Titeln set, location, construction und worker. Damit ist sein Setting beschrieben: Er dekonstruiert die Wirklichkeit als konstruiertes Abbild und begibt sich dabei mit seinen eigenen Bildern auf die Metaebene des Beschreibenden, der zugleich um seine Konstruktion weiß. Bilder von einem Mode-Shooting werden mit den Models kombiniert, Bilder von Bauten mit Bildern derjenigen, die sie herstellen – so ergibt sich bei genauer Betrachtung nicht etwa eine vordergründige Naturidylle als Versammlung schöner Körper in einem gut ausgeleuchteten Setting. Faulhaber leuchtet den Zwischenraum aus, in dem die Erschöpfung durch den Konstruktionsakt spürbar wird, als Preis der Beteiligten, den sie einer übernatürlichen Wirklichkeit entrichten. (Text: Dr. Peter Schmieder)

„Set#VIII" ©Julian Faulhaber/VG Bildkunst Bonn

Tim Gassauer

 

Tim Gassauer (*1997 in Nordhausen, Thüringen) lebt und arbeitet als Dokumentarfotograf zwischen Berlin und Chemnitz. Er machte seinen Abschluss an der Ostkreuzschule für Fotografie in der Klasse von Göran Gnaudschun. Zuvor studierte er Kommunikations- und Politikwissenschaften an der Freien Universität in Berlin. Sein Buch »Lüderitz« setzt sich mit der kolonialen Vergangenheit Deutschlands auseinander, indem es die namensgleichen Orte „Lüderitz“ in Sachsen-Anhalt und „Lüderitz“ in Namibia visuell miteinander verknüpft. Durch die Gegenüberstellung von Landschaften, Architekturen, Portraits und Archivbildern werden die Verflechtungen zwischen deutschen Heimatvorstellungen, kolonialer Expansion und deren Nachwirkungen neu verhandelt.

Portrait Tim Gassauer

Helena Melikov

 

Helena Melikov gründete den nachhaltigen Kunst- und Fotobuch Verlag SHIFT BOOKS, der sich auf Gender-, politische und kulturelle Fragen konzentriert. Nach ihrem Studium in Medienproduktion arbeitete sie als freie Buch- und Magazindesignerin sowie Fotografin für verschiedene Designagenturen, Verlage und Institutionen. Zusätzlich absolvierte sie ein Studium im Fachbereich Bildredaktion an der Ostkreuzschule für Fotografie. Gemeinsam mit der Fotografin Sandra Buschow kuratiert sie seit 2022 die Publikation des Portraits Hellerau Photography Award. Seit 2024 ist sie Mitglied der DGPh und vertritt im Vorstand die Sektion Bild.

2016 hat sie das Projekt und die Sammlung „Lost & Found“ ins Leben gerufen, das Amateurfotografie (Found Footage) und literarische Texte miteinander vereint. „Lost & Found“ lädt dazu ein, sich mit dem Bild als Objekt und Träger von Bedeutung auseinanderzusetzen und die Art und Weise zu hinterfragen, wie wir Bilder lesen und interpretieren. Daraus entstanden zwei Publikationen und eine freie Zusammenarbeit mit jungen Schüler:innen, die sich mit Fotografien auf eine literarische Weise auseinandergesetzt haben.

Portrait Helena Melikov ©Patricia Haas

Simon Gerlinger

 

Simon Gerlinger ist ein in Berlin ansässiger Portrait- und Editorial-Fotograf. Mit sensiblem Blick produziert er intime Porträts und Reportagen für Kunden wie DIE ZEIT, SPIEGEL, INFORMATION etc. Neben Fotos produziert er auch bewegte Porträts und Kurzdokumentationen. In seinen persönlichen künstlerischen Essays beschäftigt er sich mit Themen wie Identität, Jugend, Liebe und der sozialen Interaktion in der Gesellschaft. Durch Multimediale Erzählstrategien entstehen differenzierte Arbeiten in Buch und installativer Form. Er ist Mitglied bei: Freelens, VGBildkunst und der FotobusSociety e.V.

Zu Simon Gerlingers „Ephemeral Echoes“:
Zwischen Bewegung und Stillstand friert die Kamera einen Sekundenbruchteil ein, der sonst unbemerkt verstreicht. In einer rastlosen, digital vernetzten Welt laden Simon Gerlingers Fotos in „Ephemeral Echoes“ dazu ein, innezuhalten und sich den stillen Momenten zuzuwenden. Die Bilder geben keine großen Antworten, sondern werfen Fragen auf: Was war gestern? Was ist heute? Und was könnte morgen sein?

Ephemeral Echoes ©Simon Gerlinger

Sara-Lena Maierhofer

 

Sara-Lena Maierhofer (*1982) schloss 2011 ihr Studium an der Fachhochschule Bielefeld mit einem Abschluss in Fotografie und Medien ab. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Museum für Fotografie in Berlin, im FOAM Museum for Photography in Amsterdam, im Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe, C/O Berlin und in den Deichtorhallen Hamburg ausgestellt. Sie wurde mit dem DZ Bank Projektstipendium für künstlerische Fotografie sowie dem Dokumentarfotografie-Förderpreis der Wüstenrot Stiftung ausgezeichnet und erhielt Arbeitsstipendien der Stiftung Kunstfonds Bonn sowie der Kunststiftung Baden-Württemberg. Ihre Werke sind aktuell in der Ausstellung Fotogaga im Museum für Fotografie in Berlin sowie in der Ausstellung Deep Dream in der Galerie Feldbusch Wiesner Rudolph zu sehen. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

„Dear Clark,“ ist eine visuelle Studie zur Figur des Hochstaplers, unterteilt in sieben Kapitel. Forschungsobjekt ist der Hochstapler Clark Rockefeller, geboren als Christian Karl Gerhartsreiter in Bayern. Er lebte 30 Jahre unter verschiedenen Identitäten in den USA, bis er schließlich 2008 vom FBI gefasst wurde. Doppelgänger, Zwillinge und gespaltene Persönlichkeiten sowie ein Zebroid sind Teil dieser Studie.

„Um die Figur des Hochstaplers zu erfassen, musste ich ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen: Ich musste selbst ein Hochstapler werden. Gefundene und erfundene Dokumente hängen neben Fotografien von echten und falschen Hochstaplern und Fakt und Fiktion verbinden sich.“

Portrait Sara-Lena Maierhofer ©Ina Schoof