MKK Dortmund kauft Foto-Serie von Ingmar Nolting über ein Land in der Corona-Krise

 

Im März 2020 fuhr der Fotograf Ingmar Björn Nolting quer durch das Land. Das Ziel: Deutschland in der Pandemie und den Umgang der Menschen mit der Corona-Krise zu zeigen. Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte hat 27 Arbeiten der Serie angekauft und wird diese künftig ausstellen.

Der 25-Jährige hatte gerade sein Studium an der FH Dortmund abgeschlossen. Ergebnis seiner zwei Monate währenden Reise ist der fotografische Essay „Measure and Middle“ (Maß und Mittel). Die Bilder wurden im Sommer im ZEIT-Magazin veröffentlicht.

„Die Serie ist eine ungewöhnlich direkte Reaktion eines Künstlers auf die bis heute herrschende Pandemie. Mit den Arbeiten von Ingmar Nolting bereichert das MKK seine beeindruckende Foto-Sammlung um hoch aktuelle, künstlerisch-dokumentarische Positionen“, sagt MKK-Sammlungsleiter Dr. Christian Walda. Die Fotosammlung werde künftig eine größere Rolle in der Ausstellungsplanung des MKK spielen, kündigt MKK-Direktor Dr. Jens Stöcker an.

Der Künstler Ingmar Björn Nolting fuhr für seine Serie mit dem Auto durch ein nahezu stillgelegtes Deutschland. „Meine Reise führte mich 9000 km durch das Land. Ich fotografierte Grenzlinien und Hinterhöfe der Corona-Krise mit dem Ziel einer zusammenhängenden, umfassenden und persönlichen Dokumentation der Situation. Welche Maßnahmen wurden getroffen, welche Lösungen gefunden? Wie bewältigen die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft die Situation? Mein fotografischer Essay untersucht den Zustand der deutschen Gesellschaft in außergewöhnlichen Zeiten – einer Nation, die oft mit Bürokratie, Kontrolle und Ordnung in Verbindung gebracht wird“, so Nolting.

Ingmar Björn Nolting (Jahrgang 1995) studierte Fotodesign an der Fachhochschule Dortmund. Er lebt und arbeitet inzwischen als Fotograf und Foto-Künstler in Leipzig. Seine Foto-Essays, die meist über einen längeren Zeitraum entstehen, beschäftigen sich mit sozialer, geografischer oder geopolitischer Isolation.

Nolting ist Mitbegründer des DOCKS Collective for humanist photography mit Sitz im Dortmunder Unionviertel. Seine Arbeiten wurden international in Magazinen und Zeitungen veröffentlicht, u.a. im Time Magazine, der ZEIT, in The Sunday Times, Stern und NZZ.

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