Ruhrgebiet bewirbt sich als UNESCO-Weltkulturerbe – 21 Orte in Dortmund

 

Die „Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ soll UNESCO-Weltkulturerbe werden. Die Dortmunder Stiftung Industriedenkmalpflege möchte, dass das Projekt auf die Vorschlagliste des Landes NRW (die sogenannte „Tentativliste“) gesetzt wird, aus der die spätere Bewerbung bei der UNESCO resultiert.

Der Verwaltungsvorstand unterstützt – im Grundsatz – die Bewerbung der „Industriellen Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ als UNESCO-Weltkulturerbe. „Das wäre ein echter Imagegewinn für die Region und sicherlich auch ein Standortfaktor für Investoren“, so Planungsdezernet Ludger Wilde.

Die „Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ ist eine der dichtesten und bedeutendsten Industrieregionen der Welt, die sich besonders in der Zeitepoche von 1870 bis 1950 entwickelte. Die durch ehemalige Steinkohlebergwerke, Kokereien und Eisenhütten geprägte Landschaft mit ihrem dichten Verkehrsnetz, einer wasserwirtschaftlichen Infrastruktur und industriebedingten Wohnsiedlungen ist ein herausragendes Beispiel für die technologischen und architektonischen Entwicklungen, die mit der Ansiedlung von Schwerindustrie einhergehen und die Region bis heute in vielerlei Hinsicht beeinflussen. Mit der Bewerbung soll die Einzigartigkeit dieser tiefgreifenden Ära aufgezeigt werden.

Rangliste für Vorschläge an die UNESCO noch offen

Auf Dortmunder Stadtgebiet sind u.a. die Zechen Zollern II/IV, Gneisenau, die Kokerei Hansa, der Dortmunder Hafen und die Emscher als prägende Elemente als Teil der „Industriellen Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ vorgesehen. Die Liste umfasst insgesamt 21 Elemente aus Dortmunder Stadtgebiet.

Sollte das Ruhrgebiet den UNESCO Welterbestatus erhalten, wird es in Zukunft darum gehen, die unter Schutz gestellten Elemente zu erhalten und bei allen zukünftigen Planungen auch angemessen zu berücksichtigen. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt aber völlig offen, welches Projekt auf der „Tentativliste“ vorne steht und bei der UNESCO als bundesdeutsches Projekt vorgeschlagen wird.

„Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“

Folgende Elemente, ganz oder teilweise auf Dortmunder Fläche, sind als Teil der „Industriellen Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ vorgesehen:

  • Ruhr Kilometer 0,0 (Mündung) bis Grenze RVR-Gebiet (Fröndenberg) Kilometer 124
  • Zeche Zollern II/IV
  • Zeche Gneisenau, Schacht 2 (Fördergerüst mit Schachthalle) und Schacht 4 (Fördergerüst mit Maschinenhäusern)
  • Zeche Hansa, Schacht 3 (Fördergerüst mit Maschinenhaus)
  • Kokerei Hansa (inkl. Eisenbahn, Emscherbrücke, Gasleitung)
  • Dortmunder Union, Verwaltungsgebäude (Rheinische Straße)
  • Spitzkegelhalden Hallerey
  • Emscher Hauptlauf
  • Oberer Verlauf der Emscher
  • Pumpwerk Evinger Bach
  • Köln-Mindener-Eisenbahn (Hauptlinie): Hamm – Duisburg (RVR-Grenzen)
  • Bergisch-Märkische Eisenbahn (Stammlinie): Hagen Hbf – Witten – Dortmund Hbf
  • Bergisch-Märkische Eisenbahn (Hellweglinie): Dortmund Hbf – Bochum – Essen – Mülheim – Duisburg Hbf
  • Rheinische Bahn (Hauptlinie): Rheinhausen – Mülheim – Essen Nord – Bochum – Dortmund – Hagen (bis Haus Harkorten)
  • Emschertalbahn
  • Dortmund-Ems-Kanal (Dortmund – Henrichenburg – Lippe-Überführung)
  • Hafen Dortmund
  • Hafen Dortmund: Verwaltungsgebäude
  • Verwaltungsgebäude der Schifffahrtsgesellschaft Rhenus/WTAG („Haus Schiffahrt“)
  • Siedlung Kolonie Landwehr
  • Polder Bergsenkungssee Hallerey

Bis zu einer Entscheidung dauert es aber noch: 2023 wird ein bundesdeutsches Projekt an die UNESCO gemeldet. Diese entscheidet dann 2025.

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