„iCapital Award“: Dortmund zählt zu den vier innovativsten Städten Europas

 

Als einzige deutsche Stadt steht Dortmund im Finale des Wettbewerbs „iCapital Award 2021 – European Capital of Innovation“. Mit dem Titel „Innovation Next Door – Zukunft aus der Nachbarschaft“ ist Dortmund ins Rennen gegangen. Der Mix aus Technologie, Sozialem und Nachhaltigkeit überzeugte die Jury.

Im Halbfinale standen neben Dortmund – als einzige deutsche Stadt – sieben weitere europäische Städte. Nun hat die Europäische Kommission die vier Finalisten bekannt gegeben. Dortmund zählt zu den Top vier der innovativsten Städte in ganz Europa. Neben Dortmund stehen Dublin, Malaga und Vilnius im Finale des Wettbewerbs. Die Gewinnerstadt wird am 24. November im Rahmen der „European Innovation Council Summit“ bekanntgegeben.

Nährboden für Umsetzung neuer Projekte

Oberbürgermeister Thomas Westphal freut sich über den weiteren Erfolg: „In Dortmund ziehen viele engagierte Partner*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Stadtgesellschaft und Verwaltung seit vielen Jahren an einem Strang und haben so ein nachhaltiges Innovations-Ökosystem aufgebaut. Ein guter Nährboden für Start-ups und Unternehmen, für Forschung und Entwicklung, für Bildung und Kultur, aber auch für die Umsetzung von guten Ideen, sozialen Projekten und kreativen Lösungen vor Ort in unseren Nachbarschaften. Gemeinsam freuen wir uns sehr, in diesem großen europäischen Wettbewerb ganz oben mitzuspielen und unsere Erfahrungen auf internationaler Ebene zu teilen. Ich denke, dass wir nun mit guten Chancen ins Finale gehen.“

Zusammen mit Dortmund standen die Städte Ankara, Brüssel, Dublin, Istanbul, Izmir, Malaga und Vilnius im Halbfinale und präsentierten sich am 6. und 7. Oktober 2021 – digital – vor einer Jury, die mit internationalen Innovationsexpert*innen besetzt ist.

Angela Märtin, Wissenschaftsreferentin, und Dr. Fritz Rettberg, „Chief Innovation und Information Officer“ der Stadt Dortmund, präsentierten das Dortmunder Innovationsmodell. Auf Fragen der Jury antworteten auch Prof. Dr. Andrea Kienle, Prorektorin für Digitalisierung der Fachhochschule Dortmund, sowie Arturo de la Vega, verantwortlich für Strategie und Planung im Leitungsstab des Oberbürgermeisters.

Übertragen wurde die virtuelle Jurypräsentation aus dem professionellen Streaming-Studio des Centrums für Entrepreneurship und Transfer (CET) der Technischen Universität Dortmund im Technologiezentrum TZDO – einem von mehreren Innovationshotspots in Dortmund. Ein passender Ort im Herzen des Dortmunder Innovationsökosystems: Das Technologiezentrum Dortmund zählt zu den größten seiner Art in Europa, die Gründungsförderung der TU Dortmund mit dem „Exzellenz Start-up Center NRW“ zu den Top fünf in Deutschland.

Zukunft aus der Nachbarschaft

Mit dem Titel „Innovation next Door – Zukunft aus der Nachbarschaft“ ist Dortmund in diesem Jahr in das Rennen um den iCapital Award gegangen und präsentiert das Innovationsmodell der Stadt mit seiner großen Bandbreite an sozialen, nachhaltigen und technologieorientierten Projekten und strategischen Ansätzen. Darunter das Großprojekt „Grüner Hauptbahnhof“, die Entwicklung des Hafenquartiers, der Masterplan Wissenschaft 2.0 sowie die Entwicklung von neuen Kompetenzzentren und Zukunftsquartieren. Beispielhaft seien die Entwicklung des ehemaligen Hoesch-Spundwandgeländes Smart Rhino oder dem Energiecampus genannt. Mit dem Projekt „iResilience“ und dem Strategieprogramm „Neue Stärke“ der Wirtschaftsförderung sind Projekte vertreten, die die aktuellen Herausforderungen durch Klima- und Pandemiefolgen in den Blick nehmen. Viele Innovationen gehen dabei aus der Zusammenarbeit in starken Netzwerken hervor, wie etwa in der Allianz Smart City Dortmund.

Innovation durch Beteiligung und Zusammenarbeit

Innovationen entstehen in Dortmund über das gesamte Stadtgebiet verteilt, in vielen kleinen und großen Innovationshotspots. Zu den lokalen Innovationshotspots zählen niedrigschwellige „Makerspaces“ wie die „Dezentrale“ in der Rheinischen Straße, oder der inklusive „Selfmade Makerspace“, wo Bürger*innen selbst experimentieren und forschen können. Soziale Innovationen entstehen in Dortmund insbesondere durch Partizipation und Zusammenarbeit, beispielsweise im Dekadenprojekt nordwärts, in speziellen Wettbewerben wie „greenhouse.ruhr“ oder an kreativen Orten wie dem Union Gewerbehof. Engagierte Bürger*innen bringen ihre gute Ideen auch in zahlreichen analogen und digitalen Dialogformaten ein, z.B. beim „Helpathon“, wo gemeinsam nach Ideen für die Zeit mit und nach Corona gesammelt wurden.

Kultur und Technologie treffen aufeinander

Besonders spannend wird es an den Schnittstellen, z.B. dort, wo Technologie, Kunst und Kultur aufeinandertreffen. In Dortmund passiert das u.a. im Dortmunder U, im Storylab kiu, oder in der Akademie für Theater und Digitalität.

Projektbeiträge kommen aus dem gesamten Dortmunder Innovationsnetzwerk. Dieses schließt städtische und bürgerschaftliche Initiativen ebenso ein wie die Dortmunder Wissenschafts- und Wirtschaftslandschaft. Die Bewerbung wird von städtischer Seite aus koordiniert und kommuniziert.

Dortmund könnte in einer Reihe mit Paris und Barcelona stehen

Dortmund könnte die siebte Stadt werden, die die Auszeichnung „Europäische Innovationshauptstadt“ erhält. Mit dem Wettbewerb zeichnet die Europäische Kommission Innovationen in europäischen Städten aus und treibt diese voran. Im Vorjahr gewann die belgische Stadt Leuven den Preis. Weitere Preisträgerinnen sind Barcelona, Amsterdam, Paris, Athen und Nantes. Der Titel wird vom Europäischen Innovationsrat (European Innovation Council) im Rahmen des Horizon-Programms (2021-27) der Europäischen Kommission verliehen und ist verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000.000 Euro für die Gewinnerstadt sowie 100.000 Euro für die Zweit- und Drittplatzierten. Dabei handelt es sich um eine jährliche Auszeichnung, die an die europäische Stadt vergeben wird, die am besten ihre Fähigkeit unter Beweis stellt, Innovationen zur Verbesserung der Lebensqualität ihrer Bürger*innen einzusetzen. 2019 hatte Dortmund es bereits aus dem Stand ins Halbfinale des Wettbewerbs geschafft. Die aktuelle Bewerbung baut auf dem positiven Feedback auf und zieht neue Entwicklungen mit ein.

Weitere Infos

Installation 'What is Europe?' der FH Dortmund / kiu auf der Fassade des Dortmunder U-Turms im Rahmen der Museumsnacht (Foto: Roland Baege)