Musik-Stammtisch am 12.04.: Musik-Label in Eigenregie – Fluch(t) oder Segen

Am 12. April findet ab 19 Uhr der nächste Musik-Stammtisch des Kulturbüros Dortmund im domicil statt.

Viele Musiker*innen gehen bei der Labelarbeit ihren eigenen Weg … ist dies ein guter?

Es bleibt ein zentrales und wichtiges Element der musikalischen Arbeit und ist für jede Band erklärtes Ziel: ein Label. In der Regel aber nicht das eigene, sondern der Wunsch und das erklärte Ziel, mit der Band oder als Einzelmusiker*in bei einem Label unter Vertrag zu kommen. Ein sehr wichtiger Schritt in Richtung Professionalisierung, Vermarktung und Vertrieb. Der große Traum ist dabei das Major-Label, gefolgt vom Sublabel und oftmals, als eher realistisches Ziel, das Indie-Label. Oder doch lieber selber ein Label gründen? Und was dann? Oder als Kollektiv agieren?

Diese Fragen und aktuelle Trends und Perspektiven werden im Rahmen eines Podiums-Talks mit mehreren Labelbetreibern*innen und den Besucher*innen erörtert – zumal es in den letzten zwei Jahren Veränderungen am Markt gab. Denn ein Trend ist der zur Selbstvermarktung, während andere genau gegenteilig agieren. Damit stellt sich die interessante Frage „Musik-Label in Eigenregie – Fluch(t) oder Segen?!“. Dazu sind folgende Label & Kollektive eingeladen:

Tanz auf Ruinen Records

Non-Profit Independet-Schallplattenlabel seit 2013. Hierbei ist nicht die Zugehörigkeit der Musik zu einer bestimmten (Sub-)Szene für uns von Bedeutung, sondern der Inhalt, welchen die Interpret_innen transportieren wollen. Zu sexistischer, rassistischer, nationalistischer, homonegativer, tierfeindlicher bzw. speziesistischer, sowie generell diskriminierender Kacke sagen wir nein. Das hier ist ein Versuch, den Gesamt-scheißekosmos erträglicher zu gestalten. We don’t need a music scene to tell us who we are. Im Distro ist ein breites Angebot an Tonträgern (vorrangig Vinyl und Tapes), Buttons, Patches, Bücher, etc.

Nordmarkt Records:

Bei Nordmarkt Records dreht sich alles um Musik und Kultur aus der Dortmunder Nordstadt und dem Ruhrgebiet. Gegründet wurde das Label vor über zehn Jahren von Boris Gott. Zuletzt wurde es eher ruhig um das Independent Label, was sich jetzt aber ändert. Denn zusammen mit Hans Blücher wurde Nordmarkt Records wieder zum Leben erweckt. Erstes gemeinsames Projekt ist der Song „Abgestempelt“ vom Hans Blücher Album „Nordstadtsoul“. Im Herbst 2022 erscheint das neue Album von Boris Gott! Nordmarkt Records ist offen für gleichgesinnte Musiker*innen und Bands. Mit einem Blick auf das Lebensgefühl im Ruhrgebiet. Zwischen Aufbruch und Scheitern. Für die Vielfalt der Kulturen und für die Liebe zur Musik.

Krupplyn:

Krupplyn hat sich Anfang 2017 als Verein gegründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Subkultur Hip-Hop im Ruhrgebiet zu repräsentieren, sie zu leben und den Pott zurück auf die „Deutschrap-Karte“ zu holen. Unter dem Dach von Krupplyn vereinen sich viele Musiker*innen, Rapper und Dj’s. Neben diesen bilden Tontechniker, Foto- und Videokünstler, Grafik-Designer und -künstler oder IT- und Webspezialisten den kreativen Teil. Auf der Webseite finden sich unzählige Einzelkünstler*innen und Gruppen unter dem Menüpunkt „Artists“ mit ihren Veröffentlichungen und doch ist Krupplyn kein Label, keine GmbH, sondern ein gemeinnütziger Verein.

Sweepland Records:

Sweepland Records ist ein DIY-Musiklabel, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, junge Bands aus dem Ruhrgebiet zusammen zu führen. Das Ganze funktioniert wie ein Verbund von Bands und Sweeoland Records st dabei der Knotenpunkt. Ein wichtiger Faktor ist die Cross-Promotion der Beteiligten, sodass ein größeres Publikum erreicht wird. Gegenseitige Unterstützung wird bei Sweepland groß geschrieben: zusammen ist immer besser als alleine. Inhalte: Sound Studio / Producing / Promo /Art Studio / Merch.

ABER: das Label hat sich soeben aufgelöst und wir sprechen über das WARUM?

barteltmusic:

2014 Gründung „barteltmusic“ in Berlin zur ersten Veröffentlichung des eigenen Kammermusikensembles „BerlinGuitarTrio“. In den Folgejahren Veröffentlichungen aus dem Umfeld der Berliner Musikhochschule „Hanns Eisler“, digital, Vinyl und CDs. Verkauf bei eigenen Konzerten, über eigenen Onlineshop und Amazon. Aufbau von Kontaktnetz zu Plattenläden in Deutschland. Dann ging es vom Selbstvertrieb über JPC und Zweitausendeins zum Klassik Vertrieb „Klassik Center Kassel“. 2016 Umzug nach Dortmund. Ab 2019 Veröffentlichung von LOBBY BOY digital, CD und Platte. 2021 wurde der Vertriebsvertrag vom Klassik Center Kassel gekündigt – Livesektor als Hauptwerbemittel entfiel coronabedingt. Neuer Name, auch für die LOBBY BOY Veröffentlichungen: ATBHNGLD „AUTOBAHNGOLD“

»Die heißen 15min …«

… von 20.15 – 20.30h hat jeder die Möglichkeit, sich kurz in der Runde vorzustellen, Projekte zu bewerben, Termine zu kommunizieren, zu bewerben oder einfach Werbung für Musik zu machen!

weitere Infos unter: www.facebook.com/musikstammtischdortmund