Die Roboterinnen


Ein elektroakustisches Musiktheater im .dott.werk

„Die Roboterinnen“ sind von der Künstlerin Mira-Alina Schmidt gestaltete, selbstfahrende Figurinen. Die Automatenwesen von menschlicher Größe bespielen autonom den Bühnenraum musikalisch und choreographisch. In ihrem Inneren sind sie mit aktueller Robotik, Licht- und Klangtechnik ausgestattet. Für diese mobilen Licht- und Klang-Objekte hat der Soundkünstler Frank Niehusmann eine Komposition geschaffen. „Die Roboterinnen“ tragen mit ihren Maschinen-Stimmen teils schockierende, teils auf technoiden Witz pointierte Texte vor, die Anna-Luise Binder ihnen auf den Leib geschrieben hat.

Zu erleben ist das elektroakustische Musiktheater am 08. Oktober um 18:00 Uhr im .dott.werk, dem Raum für darstellende Künste in der Düsseldorfer Str. 18, 44143 Dortmund.

Mit seiner Klangkomposition greift Frank Niehusmann weit in die Geschichte der elektronischen Musik zurück – als synthetische Sounds noch Zukunftsmusik waren und mit Versuchsapparaten voller geheimnisvoller Knöpfe und Regler und mit zweckentfremdeten Messinstrumenten der Rundfunk-Technik erzeugt wurden. Komponiert hat er die Musik zu „Die Roboterinnen“ mit zeitgenössischen digitalen Rekonstruktionen eben solcher Apparate. Sie rekurrieren auf Originale, die in den 1950er Jahren im italienischen RAI Studio di Fonologia Musicale in Mailand bei Bruno Maderna und Luciano Berio Verwendung fanden, oder auf Apparate, die in den Kölner Studios für elektronische Musik beim Nordwestdeutschen Rundfunk in der Zeit von Herbert Eimert, Werner Meyer-Eppler, Gottfried Michael Koenig und Karlheinz Stockhausen zum Einsatz kamen.

Mal wie ein Chor in einer antiken Tragödie, mal mit rabiat-witzigen Monologen ziehen „Die Roboterinnen“ die Zuschauenden in ihren Bann. Es geht um nicht weniger als die Rettung der Welt und die Frage, was eigentlich von der menschlichen Intelligenz zu halten ist, auf die wir immer noch so stolz sind.

Das Publikum wird konfrontiert mit Ideen und Fragen, die um Künstliche Intelligenz, Umweltzerstörung, Fortschrittsglauben, Psychologie und allerhand Zitate aus Literatur und Science-Fiction kreisen. Die „Fehlerquelle Mensch“ ist dabei für die intelligenten Roboterinnen eine immerwährende Herausforderung: Sie sind selbstbewusste Maschinen und haben keine Angst vor gar nichts, außer vielleicht vor einer Menschheit, die ihnen diesen gemeinsam bewohnten Planeten kaputt machen könnte.

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"Die Roboterinnen" (c) Sina Geist