Museum Ostwall widmet Nam June Paik große Ausstellung im Frühjahr 2023

 

Ab dem 17. März 2023 zeigt das Museum Ostwall im Dortmunder U die Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“. Im Fokus: Werke des Pioniers der Videokunst mit dem Schwerpunkt Musik.

Als „the world‘s most famous bad pianist“ bezeichnete sich Nam June Paik gern selbst und spielte damit auf das musikalische und performative Element in seinem Werk an. Die Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ des Museum Ostwall im Dortmunder U stellt das Werk des Pioniers der Videokunst unter diesem Schwerpunkt vor: Live-Momente, die sich wie ein roter Faden durch seine künstlerische Karriere ziehen.

Rund 100 Arbeiten zeigt die Ausstellung, die am 16. März 2023 eröffnet, darunter Installationen, Skulpturen, Audio- und Videoarbeiten, ungewöhnliche Partituren, Handlungsanweisungen und Konzepte sowie Fotodokumente und Plakate. Anschaulich wird so, wie das Publikum Paiks Performances unmittelbar erlebte und aktiv einbezogen wurde, ob im Galerieraum oder in der Live-Fernsehübertragung. Erstmals wird in Deutschland die sound- und bildgewaltige Rauminstallation Sistine Chapel (1993) zu sehen sein, die als frühes Beispiel multimedialer Immersion einen Remix Paik-spezifischer Pop-/Kulturgeschichte aufführt.

Die Ausstellung wird kuratiert von Rudolf Frieling (San Francisco Museum of Modern Art) in enger Zusammenarbeit mit dem Museum Ostwall. Sie nimmt Bezug auf die Sammlung des Museums, deren Schwerpunkt auf Fluxus liegt. Aus der Sammlung stammt auch eine zentrale Arbeit in der Ausstellung, Paiks Schlüsselwerk Schallplatten-Schaschlik (1963/1980), mit deren Hilfe Besucher*innen ihren eigenen Musikmix erzeugen konnten.

Weitere Kapitel der Ausstellung widmen sich der Kooperation von Paik und Charlotte Moorman, beispielsweise mit dem Werk Oil Drums (1964/1991), der frühen Zusammenarbeit mit Karlheinz Stockhausen in Originale (1961/1964) sowie seiner bislang wenig erforschten Beziehung zu Dieter Roth. Verschiedene interaktive Arbeiten Paiks beziehen das Publikum auch in diese Ausstellung ein – so zum Beispiel Random Access (1963) und Participation TV (1969/1982), bei denen Besucher*innen elektronische Sounds oder Bilder erzeugen können.

Als Fortschreibung von Paiks Werk Sinfonie for 20 rooms (1961) sind darüber hinaus vier internationale Künstler*innen eingeladen, sich performativ auf Paiks Werk zu beziehen: Annika Kahrs (DE), Autumn Knight (US), Aki Onda (JP) und Samson Young (HK) werden Paiks Partitur als Inspiration für ortsspezifische Arbeiten nutzen.

Kuratorisches Team: Rudolf Frieling, Christina Danick und Stefanie Weißhorn-Ponert
Museumsdirektion: Regina Selter und Florence Thurmes

Die Ausstellung wird gefördert durch die Kunststiftung NRW.

Weitere Infos findet ihr hier!

Nam June Paik, Good Morning Mr. Orwell, 1984, © Estate of Nam June Paik, Courtesy Electronic Arts Intermix (EAI), New York