KUNSTSTEIN – Zeugen des Mittelalters

 

Aus Stadtgeschichte wird Kunst: In den vergangenen Wochen haben 20 Künstler*innen Steine der mittelalterlichen Stadtmauer Dortmunds zu Kunstwerken verarbeitet. Das Kulturbüro und die Untere Denkmalbehörde hatten dazu gemeinsam den Wettbewerb „Kunststein“ ausgelobt. Die Ergebnisse sind vom 9. bis 15. September 2023 in einer Ausstellung in der Reinoldikirche zu sehen.

Die Stadt Dortmund wird die besten drei Arbeiten ankaufen und sie dauerhaft an repräsentativen Orten in der City aufstellen. Die Gewinner*innen werden bei der Finissage am 15. September ausgezeichnet. Die Preise sind mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.

Kreativer Umgang mit historischen Zeugnissen

Die Ausstellung zeigt ganz unterschiedliche Herangehensweisen im Umgang mit dem historischen Material. So präsentiert Fotograf Jens Sundheim einen hochauflösend fotografierten Stein und macht damit die ihm eingeschriebene Geschichte sichtbar. Sabine Gorski lädt Betrachter*innen mit ihrer Skulptur dazu ein, an der Geschichte „ihres“ Steins mitzuschreiben: der „Versuch einer Steinbiografie“.

Bildhauer Christoph Ihrig dagegen hat den Stadtmauerstein in einen Anröchter Sandsteinblock integriert und will damit seinerseits schützen, was einst dazu beigetragen hat, die Stadt Dortmund zu schützen. Oder auch die Künstlerin Denise Ritter: Sie versteckte einen Stein als Geocache in Dortmund stellt künstlerisch gestaltete Landkarten aus, die auf stadtgeschichtlich bedeutsame Orte verweisen – darunter der Standort des Steins.

Insgesamt an der Ausstellung beteiligten Künstler*innen sind:

  • Fanti Baum
  • Marika Bergmann
  • Christa Bremer
  • Stephanie Brysch
  • Marc Bühren
  • Sabine Gorski
  • Judith Grytzka
  • Susanne Grytzka
  • Simone Hogrebe
  • Monika Ihl
  • Christoph Ihrig
  • Lutz Kampert
  • Erich Krian
  • MyDönerPizza
  • Denise Ritter
  • Jens Sundheim
  • Ulrike Umbach-Breu
  • Udo Unkel
  • Sebastian Wien
  • Jonathan Zipfel.

Eröffnet wird die Ausstellung am 9. September, 17:00 Uhr, während des Tags des offenen Denkmals. Zur Finissage mit Preisverleihung und einem Empfang am 15. September, 19:30 Uhr, wird Bürgermeisterin Barbara Brunsing erwartet. Außerdem gibt es eine historische Performance mit Marja Kettner als „Agnes von der Vierbecke“.

Zum Hintergrund: Archäologischer Zufallsfund

Im Jahr 2021 wurde bei Bauarbeiten am Ostwall ein fast 100 Meter langes Stück der mittelalterlichen Stadtmauer Dortmunds freigelegt. Dieser Zufallsfund begeisterte viele Dortmunder*innen. Dank des großen Einsatzes aller Beteiligten konnte der größte Teil der historischen Mauer erhalten werden. Nur ein kleines Stück wurde abgetragen und führte zu einer ganz besonderen Aktion im Dezember 2022: Bürger*innen konnten die Steine des mittelalterlichen Befestigungswerkes gegen eine Spende für den Deutschen Kinderschutzbund Dortmund e.V. mit nach Hause nehmen.

Darüber hinaus lud der Wettbewerb „Kunststein“ des Kulturbüros und der Unteren Denkmalbehörde zur künstlerischen Auseinandersetzung mit diesen Zeugnissen der Dortmunder Stadtgeschichte ein. Professionelle Künstler*innen und Kulturschaffende aller Sparten reichten ihr künstlerisches Konzept für einen Kunst-Stein ein. Eine Jury wählt aus den eingereichten Konzepten die 20 vielversprechendsten aus. Für die Arbeitsphase erhielten die Künstler*innen eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 500 Euro.

Öffnungszeiten der Ausstellung

  • 10. September im Rahmen des Gottesdienstes von 11:30 bis 14:00 Uhr
  • 11. September geschlossen
  • 12. bis 14. September: 10:00 bis 18:00 Uhr
  • 15. September: 10:00 bis circa 17:00 Uhr
Aus Stadtgeschichte wird Kunst: 20 Künstler*innen aus Dortmund haben aus Steinen der mittelalterlichen Stadtmauer Kunstwerke geschaffen (Foto: Untere Denkmalbehörde/ Sandra Grunwald)