Kunststein: Sieger*innen stehen fest

 

Der Wettbewerb „KUNSTStein“ ist entschieden: Die Dortmunder Künstler*innen Marc Bühren, Denise Ritter und Jens Sundheim haben die ersten drei Preise im Wettbewerb um den künstlerisch-kreativen Umgang mit Steinen aus der historischen Stadtmauer erhalten. Ein Sonderpreis ging an das Kollektiv MyDönerPizza.

Bürgermeisterin Barbara Brunsing und Hendrikje Spengler, Leiterin des Kulturbüros Dortmund, verliehen die Preise während der Finissage am Freitag (15. September) in der Reinoldikirche. Der Wettbewerb ist mit über 10.000 Euro dotiert (5.000, 3.000, 2.000 und 1.000 Euro). Insgesamt 20 Künstler*innen hatten auf Einladung des Kulturbüros und der Unteren Denkmalbehörde in den vergangenen Wochen Steine aus der historischen Stadtmauer zu Kunstwerken verarbeitet. Für die Arbeitsphase erhielten alle Künstler*innen eine Aufwandsentschädigung von 500 Euro.

Kreativer Umgang mit historischen Zeugnissen

Im Wettbewerb zeigten die Künstler*innen ganz unterschiedliche Herangehensweisen im Umgang mit dem historischen Material. Der Träger des ersten Preises, Marc Bühren, platzierte den Stein für seine Rauminstallation „Perpetual Transience“ (Fortwährende Vergänglichkeit) auf zerknittertem Papier im Zentrum einer geodätischen Kuppel, wobei auf das Papier Aufnahmen aus dem urbanen Raum projiziert werden. „Eine berührende und fesselnde Installation, die die Betrachtenden einlädt, über unsere Zeit auf diesem Planeten nachzudenken“, so Bürgermeisterin Barbara Brunsing bei der Preisverleihung.

Denise Ritter versteckte einen Stein als Geocache und stellte unter dem Titel „Changing Landscape_Dortmund“ künstlerisch gestaltete Landkarten aus, die auf stadtgeschichtlich bedeutsame Orte verweisen – darunter auch den Standort des Steins. Damit sei ihr der Spagat gelungen zwischen Ästhetik, Partizipation und Bedeutungsebene, sagte Brunsing.

Jens Sundheim präsentierte großformatig einen hochauflösend fotografierten Stein, macht damit die ihm eingeschriebene Geschichte sichtbar und erweckt die Illusion einer dritten Dimension.

Das Kollektiv MyDönerPizza hat sich mit seiner Installation und Video-Perfomance „Dortmunder Stadtmauer – Untersuchungen am historischen Material“ auf eine besonders kreative und humorvolle Art mit dem Material des Steines und seiner Bedeutung für die Dortmunder Bürger*innen auseinandergesetzt.

Künstler*innen und Jury

Zur Jury gehörten Hendrikje Spengler und Rena Schölzig (Kulturbüro), Ralf Herbrich und Ingmar Luther (Untere Denkmalbehörde), Dr. Peter Schmieder (Künstlerhaus Dortmund), Bürgermeisterinnen Barbara Brunsing und Ute Mais, Dominik De Marco (Kulturausschuss), Antje Utermann-Funke (Freunde des Museum Ostwall), Pfarrer Michael Küstermann, Nilüfer Kemper (dott – Dortmunder Tanz- und Theaterszene) und Prof. Barbara Welzel (TU Dortmund).

Insgesamt an der Ausstellung beteilig waren die Künstler*innen: Fanti Baum, Marika Bergmann, Christa Bremer, Stephanie Brysch, Marc Bühren, Sabine Gorski, Judith Grytzka, Susanne Grytzka, Simone Hogrebe, Monika Ihl, Christoph Ihrig, Lutz Kampert, Erich Krian, MyDönerPizza, Denise Ritter, Jens Sundheim, Ulrike Umbach-Breu, Udo Unkel, Sebastian Wien und Jonathan Zipfel.

Zum Hintergrund: Archäologischer Zufallsfund

Im Jahr 2021 wurde bei Bauarbeiten am Ostwall ein fast 100 Meter langes Stück der mittelalterlichen Stadtmauer Dortmunds freigelegt. Dieser Zufallsfund begeisterte viele Dortmunder*innen. Dank des großen Einsatzes aller Beteiligten konnte der größte Teil der historischen Mauer erhalten werden. Nur ein kleines Stück wurde abgetragen und führte zu einer ganz besonderen Aktion im Dezember 2022: Bürger*innen konnten die Steine des mittelalterlichen Befestigungswerkes gegen eine Spende für den Deutschen Kinderschutzbund Dortmund e.V. mit nach Hause nehmen.

Einen Sonderpreis erhielt das Kolletiv MyDönerPizza mit seiner Installation und Video-Perfomance 'Dortmunder Stadtmauer - Untersuchungen am historischen Material' (Foto: Stephan Schuetze)